Ein Held, kein Straftäter

Was war das für ein toller Tag. Zwar hat es während der #ausgehetzt-Demo am 22. Juli geregnet wie aus Kübeln. Und es wäre auch besser gewesen, wenn die Demonstration gar nicht erst nötig gewesen wäre. Aber trotzdem: Nach Jahren, Monaten, Wochen ständig zunehmender, zynisch kalkulierter Menschenfeindlichkeit der CSU-Spitze hat es unglaublich gut getan, mit 50.000 Menschen aus ganz Bayern gegen die Hetzreden von Söder, Seehofer und Dobrindt zu protestieren.

50.000 Menschen! Und einer davon mein besonderer Held, der Kapitän der Lifeline, Seenotretter Claus-Peter Reisch. Ich habe mich sehr gefreut, ihn zu treffen (und natürlich sofort ein Foto gemacht).

Menschenwürde hochhalten – auch in Bayern

Dass dieser Mann in Malta vor Gericht steht, ist nicht zu fassen. Sämtliche europäische Regierungen, einschließlich der maltesischen, müssten Reisch einen Orden verleihen – stellvertretend für alle Seenotretter, die im Mittelmeer Menschenleben retten! Denn sie sorgen nebenbei dafür, dass die Gegenwart nicht nur als Zeit der eiskalten Abschottung gegen Menschen in Not in die Geschichtsbücher eingehen wird. Sondern auch als Zeit, in der Menschen füreinander da sind und die Menschenwürde hochhalten.

Auch in Bayern: Die Bayerinnen und Bayern sind viel menschenfreundlicher, als die CSU in ihrer Panik vor dem Verlust der absoluten Mehrheit glauben möchte. Die Wählerinnen und Wähler finden es eben nicht toll, wenn Mitglieder der Landes- und der Bundesregierung gegen Flüchtlinge hetzen, statt die wahren Probleme der Gesellschaft zu lösen. Das hat man am 22. Juli deutlich gesehen.

Und das tat gut.